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Produziert eine Wärmepumpe auch im Winter genug Wärme?

Wer sich nun entscheiden muss, welches Heizsystem das richtige für sein Eigenheim ist, ist womöglich schon auf das Thema Wärmepumpe gestoßen. Denn in den letzten Jahren, hat es einige Maßnahmen gegeben, welche z. B. den Einsatz von Öl- oder Gasheizsystemen einschränken. Zum Beispiel dürfen Ölheizungen nur mehr dort eingesetzt werden, wenn die Erneuerung nicht durch ein anderes Heizsystem möglich ist und auch zuvor schon ein Ölkessel in Betrieb war. Wenn man sich für eine Gasheizung entscheiden will, muss bei Neubauten ein Teil der Wärmeerzeugung nachhaltig erfolgen, wodurch hier meist eine Solarthermieanlage zur Warmwassererzeugung zum Einsatz kommt. Eine Wärmepumpe hingegen wird als nachhaltig eingestuft, da sie mit elektrischer Energie betrieben wird und unabhängig von fossilen Energieträgern Wärme erzeugt. Vor allem läuft eine Wärmepumpe energieeffizient und nachhaltig, da sie vor Ort keine Co2-Emissionen und keine Verbrennungsrückstände erzeugt. Auch wenn dieses Heizsystem sehr umweltfreundlich ist, hat man bestimmt schon mal das eine oder andere Gerücht gehört. Zum Beispiel, dass eine Wärmepumpe im Winter bei Minusgraden das Eigenheim nicht richtig warmhält!

Doch welche Temperaturen erzeugt eine Wärmepumpe überhaupt?

Anders als bei fossil betriebenen Heizsystemen, muss eine Wärmepumpe das Wärmemedium nicht ganz so hoch erhitzen. Hierbei liegt die Heizwassererwärmung zwischen 30 und 40 Grad Celsius, wohingegen bei Ölheizungen das Heizmedium „Wasser“ auf über 60 Grad Celsius erhitzt. Diese Differenz von 20 Grad Celsius kann sich eine Wärmepumpe aber nur dann erlauben, wenn auch das zu beheizende Objekt wie ein Einfamilienhaus auch gut gedämmt ist. Denn die durch Wärmepumpen erzeugte Wärme reicht nur aus, wenn möglichst wenig Wärme verschwendet wird – also durch Wärmebrücken wieder austritt. Bei einer Heizsystemsanierung muss auch geprüft werden, ob die alten Heizkörper auch die Wärme in den Wohnräumen gut genug verteilen können. Denn hier kommt es auch darauf an, wie gut sich die Wärme verteilen lässt. Dies lässt sich z. B. mit einer Fußbodenheizung oder mit speziellen Wärmepumpenheizkörpern optimal umsetzen.

Wann wird eine Wärmepumpe optimal betrieben?

Da es verschiedene Varianten von Wärmepumpen gibt, gibt es hier keine einheitliche Antwort. Denn der hauptsächliche Unterschied der einzelnen Varianten liegt an den unterschiedlichen Energiequellen, woraus die Energie gezogen wird, welche in Wärme umgewandelt wird. Hier ist vor allem die Temperatur der Quelle entscheidend.

Quelle: Luft

Bei Luft/Wasser-Wärmepumpen ist vor allem der Aufstellungsort von Bedeutung, welcher im Innen- sowie im Außenbereich liegen kann. Am besten arbeiten diese Wärmepumpen zwischen -20 bis +35 Grad Celsius, also optimal für die die Temperaturen, welche in Deutschland erreicht werden.

Quelle: Erdwärme

Bei Erdwärmepumpen, welche auch als Sole-Wasser-Wärmepumpen bekannt sind, werden sogenannte Erdsonden in die Tiefe gelegt, wobei hier Temperaturen von 0 Grad Celsius und aufwärts erwünscht sind. Das heißt, umso wärmer der Boden, umso besser arbeitet diese Variante. Es gibt noch eine weitere Form von Erdwärmepumpen, wo anstatt von Erdsonden Flächenkollektoren zum Einsatz kommen, welche in relativ geringer Tiefe (ca. 1,5 m) in der Erde in Schleifen verlegt werden.

Quelle: Grundwasser

Zuletzt gibt es noch die Wasser-Wasser-Wärmepumpe, welche das Grundwasser als Energiequelle nutzt. Dies kann auch zum Heizen verwendet werden, da das Grundwasser von der Außenlufttemperatur und der Sonneneinstrahlung nur gering beeinflusst wird (Schwankungen von ca. 1 Grad Celsius während eines Jahres) und somit mit 8 bis 12 Grad Celsius relativ konstant ist. Hierbei kommt nicht wie bei den anderen Varianten Sole zum Einsatz, welches als Wärmeüberträger genutzt wird, hierbei wird das Grundwasser selbst verwendet.

Alle unterschiedlichen Varianten müssen jedoch, wie schon erwähnt, mit elektrischer Energie, also Strom, betrieben werden. Auf die Frage zurückzukommen, wann der Betrieb der Wärmepumpe optimal ist, gilt folgendes: umso geringer der Temperaturunterschied zwischen der Energiequelle und der Heiztemperatur in den Räumen ist, desto weniger wird an elektrischer Energie benötigt und desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.

Wie effizient kommen Sie mit den verschiedenen Wärmepumpen -Varianten durch den Winter? 

Investiert man in eine Erdwärmepumpe oder in eine, welche mit Grundwasser betrieben wird, so kann man davon ausgehen, dass diese Arten von Wärmepumpen das ganze Jahr über und sehr effizient Wärme erzeugen. Dies kommt daher, dass die Temperaturen der Erde und des Grundwassers ziemlich konstant sind.

Jedoch kommt auf Grund der einfachen Installation die Luft/Wasserwärmepumpe am häufigsten zum Einsatz. Da hierbei die Temperaturunterschiede in den Wintermonaten höher ausfallen, muss hierbei damit gerechnet werfen, dass auch viel mehr elektrische Energie benötigt wird. Da es aber in Deutschland nicht allzu viele Tage gibt, an denen Extremtemperaturen auftreten, fällt der höhere Stromverbrauch übers Jahr gesehen auch nicht so sehr ins Gewicht!

Wann ist der alleinige Betrieb einer Wärmepumpe v. a. im Winter nicht ausreichend?

Vor allem bei bestehenden Gebäuden, welche nicht so gut gedämmt sind, wie neugebaute Häuser, kann es sein, dass am sehr kalten Tagen die alleinige Nutzung einer Wärmepumpe nicht ausreicht. Um hier die Wärmepumpe zu unterstützen, kann nicht nur mit einer anderen Heizart wie z. B. einer bestehenden Gasheizung unterstützt werden. Viele Wärmepumpen werden zusätzlich mit einem elektrischen Heizstab ausgestattet, welches das Heizmedium Wasser direkt erwärmt.

Fazit

Der Einsatz einer Wärmepumpe als Heizsystem ist nicht nur nachhaltig, sondern auch an keine fossilen Energiequellen gebunden. Kombiniert man eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage, so kann man fast die gesamte Energie, welche für ein Wohngebäude benötigt wird, mit eigener grüner Energie abdecken. Jedoch, gibt es einige Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, damit das Heizsystem auch effizient und wünschenswert arbeitet. So muss z. B. zuerst geprüft werden, wie gut das Haus gedämmt ist. Neubauten sind in der Regel mit den höchsten Standards versehen und meist besser gedämmt als ältere Häuser. Soll das alte Heizsystem durch eine Wärmepumpe ersetzt werden, kann man mit einfachen Mitteln (entweder mit einer Wärmebildkamera oder auch auf simplen rechnerischen Weg) ermitteln, ob das gewünschte Objekt mit einer Wärmepumpe beheizt werden kann. Weiters kommt es auf die Gegebenheiten wie Außentemperaturen, Platzbedarf und natürlich auch auf den Betrag drauf an, wie viel Sie investieren möchten. Denn Erdwärmepumpen arbeiten zwar am effizientesten (von allen Varianten), jedoch fallen hier auch die Investitionskosten nicht gering aus.

Dieser Beitrag wurde verfasst von: Tatjana Rahman