Elektrische Energie in größeren Mengen in einem Stromspeicher zu speichern war noch nie so ganz einfach. Wenn man sich aktuell (März 2022) die Energiepreise und im speziellen die Strompreise vergleicht, wird man schnell feststellen, dass die aktuellen Vertragskonditionen nicht gerade ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Daher ist nicht nur das Interesse an Photovoltaik gerade besonders groß, sondern auch an die dafür gedachten Stromspeicher! Denn wer seinen eigenen Strom tagsüber produziert und einspeichert, kann diesem diesen von Sonnenuntergang bis in den Vormittag nutzen und sich größtenteils von schwankenden und auch immer weiter steigenden Strompreisen befreien!
Daher werden Photovoltaikanlagen hauptsächlich nur mehr mit einem Speicher installiert. Denn Speicher sind zum aktuellen Zeitpunkt um einiges technologisch ausgereifter und auch um 60 Prozent günstiger als noch vor ein paar Jahren.
Welchen Nutzen hat ein Stromspeicher?
Vor allem bei wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein produzieren Photovoltaikanlagen in den Mittags- bzw. frühen Nachmittagsstunden Strom. Eine durchschnittliche deutsche Familie verbraucht mittlerweile auch tagsüber (durch Home Office, Fernstudium usw.), aber trotzdem noch abends die meiste elektrische Energie. Durch eine flexiblere Tagesgestaltung bzw. intelligente Steuerung (Smart Home) kann der Verbrauch zwar an die Solarstromproduktion angepasst werden, jedoch wird ein Großteil (bei optimalem Betrieb) nicht direkt verbraucht und wird ins Netz eingespeist. Besitzt man jedoch einen Stromspeicher, so ist dieser im Normalfall so ausgelegt, dass man die Abend- sowie Morgenstunden mit dem zwischengespeicherten Strom abdecken kann und nur bei schwacher bzw. keiner Produktion elektrische Energie aus dem Netz ziehen muss.

Wie unterscheidet sich der Anteil des Eigenverbrauchs zwischen einer Anlage mit und ohne einem Stromspeicher?
Hat ein Haushalt keine Photovoltaikanlage in Verwendung, muss dieser logischerweise zu 100 Prozent seinen Eigenverbrauch durch netzbezogenen Strom decken. Entschließt dieser sich, sich eine Anlage z. B. aufs Dach installieren zu lassen, so deckt er seinen Eigenverbrauch zu ca. 20 bis 30 Prozent ab (je nach Anlagengröße und Nutzerverhalten), da er nur die Kilowattstunde, die aktuell gewonnen wurde, auch selbst verwenden kann. Der überschüssige Solarstrom wird dann ins öffentliche Stromnetz geleitet, wofür man bekanntlich eine Einspeisevergütung bekommt. Wie wirtschaftlich dies aktuell ist, kann in einem unserer anderen Blogartikel nachgelesen werden. Natürlich ist man auch mit einer PV-Anlage ohne Speichersystem unabhängiger vom Energieversorger und spart Stromkosten, aber rentiert sich das? Erweitert man die Photovoltaik-Anlage mit einem Batteriespeicher, so kann man den Eigenverbrauch auf sogar auf 70 bis 80 Prozent erhöhen!
Aktuelle Kosten & Preisentwicklung von Stromspeichern
Speichersysteme für Privathaushalte haben eine Kapazität von ca. fünf bis 15 kWh, bei dem die durchschnittliche Kilowattstunde ca. 1200 Euro kostet. Kleinere Speichersysteme etwas mehr, die größeren etwas weniger. Wie schon erwähnt, ist das aktuelle Interesse an Photovoltaik und Speichersystemen groß! Daher gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Herstellern, was zur Folge hat, dass jeder das effizienteste System und zu einem leistbaren Preis auf den Markt bringen.
Wie wirtschaftlich ist ein Photovoltaik-System (inkl. Stromspeicher)?
Da seit 2010 die Einspeisevergütung für eingespeisten Solarstrom stark gesunken ist, rentiert sich mittlerweile der Batteriespeicher. Auch eine Nachrüstung eines Speichersystems ist für alle Anlagen sinnvoll, die ab 2010 in Betrieb genommen wurden. Wurde eine Anlage davor in Betrieb genommen, so ist die Einspeisevergütung noch sehr hoch. Hierbei sind aber die aktuellen Strompreise zu beachten! Bei aktueller Marktlage, wo man für eine Kilowattstunde Strom um die 35 Cent bezahlt, ist eine Kilowattstunde aus dem eigenen Photovoltaik-System (Photovoltaik mit Speicher) mit rund 10 Cent über die Lebenszeit eines Systems schon sehr günstig!
Fazit
Da in den letzten Jahren Photovoltaiksysteme immer mehr nachgefragter wurden, hat sich also nicht nur in der Technologie, sondern auch bei den Kosten für Photovoltaik-Speicher einiges getan! Gerade wenn Stromkosten hoch und die Einspeisevergütung gering ist, lohnt sich die Investition in einen Speicher auf jeden Fall!
Dieser Beitrag wurde verfasst von: Tatjana Rahman