Die Menge an Solarstrom, die man im Winter mit einer Photovoltaikanlage gewinnt, ist bekanntlich geringer als im Sommer. Der Solarertrag einer Photovoltaikanlage ist nicht nur von der Tageszeit und vom Wetter abhängig. Auch die Jahreszeit spielt hier eine große Rolle! Denn die Sonne, welche für diese Technologie die Energiequelle darstellt, ist ausschlaggebend für die Höhe des Ertrags. Da gerade in den dunkleren, kälteren Monaten (vom September bis in den März) mehr Energie benötigt wird, stellt sich für viele Photovoltaik-Interessenten eine bestimmte Frage. Wie hoch ist der Solarertrag im Winter wirklich?
Um diese Frage zu beantworten, werden zunächst jene Faktoren erklärt, welche vor allem in den genannten Monaten eine Auswirkung auf den Solarertrag haben.
Globale Unterschiede
Um überhaupt vergleichen zu können, an welchem Standort oder zu welcher Jahreszeit wie viel Sonne scheint, wird die gesamte Sonneneinstrahlung (Globaleinstrahlung), welche in pro Stunde auf einem Quadratmeter Erdoberfläche eintrifft, gemessen. Der geografische Standort – also der Ort, an dem die Photovoltaikanlage platziert wird, spielt bei der Höhe des Solarertrags eine wesentliche Rolle. Wie schon in einem anderen Artikel erwähnt scheint in ganz Deutschland genügend die Sonne, damit sich der Kauf einer Photovoltaikanlage lohnt! Jedoch muss bedacht werden, dass z. B. im Norden Deutschlands trotzdem weniger Sonneneinstrahlung pro Jahr auf die Erdoberfläche eintrifft, als in den südlicheren Regionen. So wurden 2018 im Süden 1335 Kilowattstunden pro Quadratmeter (kWh/m2) pro Jahr gemessen. Im Norden waren es hingegen nur 1084 kWh/m2 pro Jahr.
Saisonale Schwankungen
Nimmt man nun auch den Ertrag der einzelnen Monate unter die Lupe, kann man erkennen, das von Mai bis Juli jene Monate sind, welche die höchste Globaleinstrahlung aufweisen. Meist ist der Wert im Juli am höchsten. Im August 2018 nahmen die Werte bis Dezember wieder ab, wobei ab Januar die Sonneneinstrahlung bis Mai wieder konstant zunahm. Monate wie der September, Oktober oder März dürfen jedoch nicht unterschätzt werden. Saisonale Schwankungen kommen vor allem daher, dass das Wetter in den weniger ertragreichen Monaten ein signifikanter Grund dafür ist.
Wetter im Winter
Wie bereits vielen bekannt ist, wirkt sich die Stromgewinnung der Photovoltaikanlage auch bei Schneefall und Regen, oder auch wenn es nur bewölkt ist, negativ aus. Das kommt daher, dass die Sonneneinstrahlung bei schlechtem Wetter verstreut oder gar verschluckt (absorbiert) werden. So kommt an einem Tag mit Schlechtwetter weniger Sonneneinstrahlung auf der Erdoberfläche an, als an einem wolkenfreien, sonnigen Tag.
Schnee auf Photovoltaik – Modulen im Winter
Ebenso wie bei der Standortauswahl, wo darauf geachtet wird, dass keine Bäume, Nebengebäude oder sonstige Gegenstände einen Schatten auf die geplante Photovoltaikanlage werfen, ist die komplette Bedeckung mit Schnee eine weitere Ursache, warum im Winter weniger Strom produziert wird, als im Sommer. Da es nicht sein muss, dass jedes Modul nach Schneefall bedeckt ist oder manche schneller wieder davon befreit sind als andere, ist es gerade in schneereichen Regionen sinnvoll, die Module einzeln verschalten zu lassen. Nähere Infos dazu erhalten Sie in einem Beratungsgespräch mit unseren Projektmanagern.
Typischer Ertrag im Winter
Aufgrund der einzelnen Faktoren, welche in den dunkleren Monaten eine wesentliche Rolle spielen, kann man sagen, dass eine Photovoltaikanlage in den Wintermonaten rund ein Drittel der Strommenge gegenüber den Sommermonaten produziert wird.
Darum ist ein Stromspeicher im Winter besonders wichtig!
Da im Winter nicht Nichts produziert wird, ist es gerade in diesen Monaten wichtig, jede produzierte und nicht direkt verbrauchte Kilowattstunde einspeichern zu können. Denn die Tage sind bekanntlich kürzer, also muss auch häufiger Lichtquellen verwendet werden. Ohne eine Zwischenspeicherung in einem eigenen Speichersystem, müsste man sich überlegen, ob der Kauf einer Photovoltaikanlage aktuell überhaupt wirtschaftlich ist, da die Höhe der Einspeisevergütung immer geringer wird. Ein zusätzlicher Vorteil, der meist nur in Kombination mit einem Speichersystem angeboten wird, ist die sogenannte Cloud-Lösung. So können die gesamten Sonnenstunden, auch im Winter genutzt werden. Mehr Infos dazu erfahren Sie hier.
Fazit
Wie man erkennen kann, produzieren zwar Photovoltaikanlagen in den Wintermonaten am wenigsten Strom, jedoch gibt es nur wenig Gründe, die gegen eine Anlage sprechen. Wird das Photovoltaik-System optimal genutzt, muss auch über das ganze Jahr betrachtet nur ein geringer Teil an Energie aus dem öffentlichen Netz zugezogen werden (solange die Größe der Anlage selbst auf den Jahresstromverbrauch ausgelegt wurde). Um sicherzustellen, dass Ihr Photovoltaiksystem auch außerhalb der Frühlings- und Sommermonate optimale Erträge erzielt werden, muss darauf geachtet werden, dass gerade im Herbst und im Winter die Module frei von Laub und Schnee bleiben!
Dieser Beitrag wurde verfasst von: Tatjana Rahman